Schmerzhafte Kapelle in neuem Glanz
Egglkofen- Zahlreiche Besucher konnte Baron Franz Josef Freiherr von der Heydte vergangenen Montag zum Marien Abendlob bei der Schmerzhaften Kapelle am Waldrand in Egglkofen zum Abschluss der Renovierung willkommen heißen. Besonders begrüßte er den Ortspfarrer Herrn Markus Hochheimer, den Pfarrer Herrn Madanu Hrudaya aus Loitzenkirchen-Pfarrei Aham und die ehemaligen Lehrer Frau Huber und Herrn Gruber aus Neumarkt-St. Veit. Ein Dank ging an die an der Renovierung beteiligten Herrn Alexander Vizthum für die Reparatur der Türe, die Firma Plinninger für die Instandsetzung des Dachstuhls und die Firma Weber für die Malerarbeiten, dabei besonders an Herrn Andreas Lenz. Weiter dankte er auch Frau Monika Laubenstein für die langjährige Betreuung der Kapelle. Nach der sich anschließenden Andacht unter musikalischer Begleitung mit der Gitarre durch Pfarrer Hochheimer erläuterte der Baron den geschichtlichen Hintergrund der Kapelle: vor 108 Jahren errichtet von seiner Urgroßmutter Amalie von Auer mitten im 1. Weltkrieg wurde sie am 19. September 1915 eingeweiht. Als Intuition vermute er, dass sie das Leid des Krieges spürte und auch selbst einige persönliche Verluste hinnehmen musste. Das Gnadenbild in der Kapelle stamme ursprünglich aus dem Kloster in Neumarkt-St. Veit und sei nach dessen Auflösung auf recht verschlungenen Wegen nach Egglkofen gekommen. Tief gerührt erzählte Herr von der Heydte anschließend vom „Wunder“ an der Kapelle: Im 2. Weltkrieg ging seine Mutter Gabriele Freifrau von der Heydte jeden Tag an die Kapelle um für eine sichere Heimkehr ihres Mannes aus dem Krieg zu beten. So auch an jenem 12.September 1943 auf dem Rückweg bei strömendem Regen mit dem Fahrrad von Altötting. Ihr Ehemann war an diesem Tag als Fallschirmjäger in Rom eingesetzt. Kaum nach dem Start zu einem Aufklärungsflug geriet dessen Maschine mit 4 Personen an Bord ins Trudeln. Herr Freiherr von der Heydte konnte aus 15m Höhe noch abspringen, die anderen sind beim Absturz der Maschine verbrannt. Schwer verletzt kam er zuerst nach Rom und nach einem Monat nach München ins Lazarett. Als seine Ehefrau ihn dort besuchte, stellte sie fest, dass der Zeitpunkt des Unfalls genau die gleiche Uhrzeit war, als sie an der Kapelle betete. Bei der Renovierung 1982 ließ sie dafür eine Gedenktafel in der Kapelle anbringen. Mit der Einrichtung der Montgelas-Stiftung 2013 ging sie in deren Eigentum über. Abschließend segnete Pfarrer Hochheimer die Kapelle und mit einem „Gegrüßet seist du Maria“ für Frieden in der Ukraine endete die Feier.